Bis vor Kurzem galt die Autoimmunkrankheit Sklerodermie oder systemische Sklerose als unheilbar. Neu gewonnene Kenntnisse aus einer internationalen Studie lassen nun Hoffnung auf einen möglichen Behandlungsweg aufkeimen.
Symptome
Diese seltene Krankheit kann grundsätzlich sowohl Haut (Sklerodermie) als auch Organe (systemische Sklerodermie) befallen. Folgen sind die allmähliche Verdichtung des Bindegewebes und Durchblutungsstörungen aufgrund veränderter Blutgefässe. Ein Befall der Lunge hat in zwei drittel der Fälle ein fatales Ende, da die Mikrovaskulatur vernarbt, die Atmung erschwert wird und der Austausch zwischen O2 und CO2 zunehmend betroffen ist. Um das Sauerstoffdefizit zu kompensieren, muss das Herz stärker pumpen, weshalb Herzversagen ebenfalls, wenn auch relativ selten, zu den Todesursachen zählt.
Eine Studie sorgt für Hoffnung
Unter der Leitung des Rheumatologen Prof Dr. med. Oliver Distler vom Universitätsspital Zürich wurde, im Rahmen der grössten jemals durchgeführten Studie zu Sklerodermie, der Effekt des Wirkstoffes Nintedanib auf die Funktion der Lunge und die Progredienz der Krankheit getestet. Über fünfhundert Patientinnen und Patienten beteiligten sich an der Doppelblindstudie. Im Laufe eines Jahres nahmen die Versuchspersonen pro Tag zweimal Nintedanib oder Placebo ein. Das Endresultat zeigte, dass es bei den Wirkstoff-einnehmenden Testpersonen zu einer Reduktion des Krankheitsverlaufs gekommen war und die Funktion der Lunge deutlich weniger abgenommen hatte als bei der Placebo-Gruppe.
Meilenstein für Ärzte und Patienten
Schlussfolgernd hat das Medikament tatsächlich angeschlagen. Allerdings ist noch nicht bewiesen, dass der Wirkstoff zu einer verbesserten Lebensqualität führen könnte. Zur Zeit steht nur fest, dass Nintedanib zu einer Verlangsamung des Krankheitsprozesse führt. Langfristige Folgen und Auswirkungen müssen ebenfalls noch überprüft werden. Das Resultat ist jedoch ein wichtiger Ansatz für spätere Forschungen und gilt als die erste effiziente Therapie überhaupt zu systemischer Sklerose.
Quellen:
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14 April, 2020
Sehr guter Artikel - danke für die Infos! Übernehmen die Krankenkassen die Operation? laut https://www.mooci.org/allgemeine-dermatologie/sklerodermie-systemische-sklerose/ angeblich schon lg