In unserem letzten Blogbeitrag haben wir uns mit dem Thema Zugang zum Schweizer Gesundheitssystem beschäftigt. Daraufhin haben wir uns gefragt, ob sich die Schweizer im Falle eines medizinischen Problems wirklich und schnell selbst behandeln.
In der Tat scheint es legitim, sich angesichts der Kosten für den Zugang zur Versorgung in der Schweiz über dieses Thema Gedanken zu machen.
In der Schweiz klagen heute viele Menschen über die Kosten des Gesundheitswesens, jeder vierte Einwohner verzichtet sogar aus finanziellen Gründen auf die Gesundheitsversorgung. Damit liegt die Schweiz an zweiter Stelle, gleich hinter den USA, was den Anteil der Menschen angeht, die keinen Zugang mehr zur Gesundheitsversorgung haben, wobei die zahnärztliche Versorgung noch nicht einmal berücksichtigt ist. Interessant ist auch, dass eine große Anzahl von Medikamenten nicht von den Krankenkassen übernommen wird und daher vollständig von den Bürgern bezahlt werden muss. Das bedeutet, dass manche Menschen darauf verzichten oder Alternativen finden müssen, wie die folgende Umfrage zeigt: 10 % der Zürcher Patienten nehmen die verordneten Dosen nicht ein, um die Behandlung länger dauern zu lassen, und weitere 10 % lassen ihre Medikamente nach ihrer Krankheit nicht überprüfen, wiederum aus finanziellen Gründen. Es ist auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass sich die Gesundheitskosten in der Schweiz in 20 Jahren fast verdoppelt haben und nun etwa 12 % des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Daher entscheiden sich viele Menschen für die höchsten Selbstbehalte, um die monatlichen Versicherungsprämien zu sparen, und sind deshalb vor dem Arztbesuch zurückhaltender. Das Problem ist, dass wenn Menschen zu lange warten und sich ihr Zustand verschlechtert, sie in der Notaufnahme landen können und die Behandlung dann noch teurer ist.
Dem ist jedoch entgegenzuhalten, dass das Schweizer Gesundheitssystem von hoher Qualität und Leistungsfähigkeit ist, ja, es ist eines der besten der Welt, um das uns viele Länder beneiden. Eine Studie zeigt sogar, dass die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems des Landes an dritter Stelle liegt, gleich hinter Andorra und Island. Außerdem ist die Schweiz den umliegenden Ländern weit voraus. Wenn schließlich die Preise steigen, so liegt das auch und vor allem an der Lebenserwartung der Bürger, die erst in den letzten 20 Jahren gestiegen ist, und an den erheblichen Fortschritten in vielen medizinischen Bereichen.
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Quellen:
https://www.tdg.ch/suisse/habitant-quatre-renonce-soigner/story/25875369
https://www.obsan.admin.ch/fr/indicateurs/MonAM/couts-du-systeme-de-sante
https://www.revmed.ch/RMS/2018/RMS-N-595/Couts-de-la-sante-ce-que-l-on-vous-cache
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